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Schadet Unkraut dem Gemüse?
Schadet Unkraut dem Gemüse?
Unkräuter als begleitende Wildkräuter des Kulturgemüses ?

Ein Tipp für die Jahreszeit: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer

Vordergründig gesehen sind Unkräuter jene Pflanzen, die mit den von uns kultivierten Gemüsepflanzen um Nährstoffe, Licht und Wasser konkurrieren.

Doch auch diese sogenannten „Unkräuter“ können Pflanzen mit Nährwert sein und eine Bereicherung für den Boden, sodass wir besser von „Beikräutern“ sprechen, die sich von selbst ansiedeln, also den Status von Wildpflanzen beanspruchen. -  Zweifel an dieser natur- und arbeitsfreundlichen Einstellung kommen allerdings spätestens dann auf, wenn die Wildkräuter sich schneller entwickeln als unser Kulturgemüse. 

 

 

Wie schafft man sinnvoll und genussvoll Abhilfe einer zu intensiven Begleitung durch Wildpflanzen??

 

  1. TIPP: Mit einer Pendelhacke oder Flachschneider, Ziehhacke, Spitzblatthacke, Sauzahn, Grubber dann und wann ziehend den Boden zwischen den Gemüsepflanzen lockern, besonders nach einem Regenguss: Der alten Gärtnerregel ‚Einmal hacken spart drei Mal gießen.‘ kann man nämlich hinzufügen ‚… und erspart drei Mal jäten!‘
    • Kleine Wildkräuter werden entwurzelt, abgeschnitten und vertrocknen!
    • Das Wasser bleibt länger in den tieferen Erdschichten, da die Verdunstungsröhrchen zerstört werden.
  2. TIPP: Nach dem Hacken und Entfernen von Wurzelunkräutern, mulchen!
    Das Keimen der meisten Unkräuter wird dadurch verhindert, die Feuchtigkeit bleibt länger im Boden, Humusgehalt und Fruchtbarkeit des Bodens werden erhöht. Im zeitigen Frühjahr, wenn man das Beet für eine Aussaat richten möchte, kommen die groben Pflanzenreste auf den Kompost, die zarten werden wie Gründüngungspflanzen in den Boden eingearbeitet. Wird das Beet ausschließlich bepflanzt, verbleiben die Reste auf dem Beet und man führt die übliche Bodenpflege durch. 

    Für ein Hausgartenbeet empfiehlt sich eine bleibende Mulchschicht von 2 cm. Dafür eignen sich:
    • Beikräuter, die keine Samen tragen. Die Wurzeln der Wurzelunkräuter (Quecke, Giersch, Minze, Beinwell) jedoch nicht!
    • Während Trockenperioden kann man Rasenschnitt und Grasschnitt, der noch keine Samen trägt, verwenden. Man lässt ihn antrocknen lassen und legt ihn dünn auf, damit er trocken bleibt und keine Schnecken anzieht.
    • Blätter von Brennnesseln, Beinwell, Rainfarn, Mangold, Spinat, Minzen, Tomaten (gesunde!) und Farn eignen sich besonders gut.
  3. TIPP: Wildkräuter in den Gemüsebeeten suchen ;) Das „Unkraut“ landet in der Küche!
    Bis auf die unbekömmlichen und giftigen Pflanzen (z.B. Stechapfel, Wolfsmilcharten wie Gartenwolfsmilch, Kreuzblättrige Wolfsmilch ) sowie die zähen Gräser (Quecke!) sind die meisten Beikräuter essbar und versorgen uns mit wertvollen Vitalstoffen.
  4. TIPP: Ausnahme bei langsam keimenden Saaten, wie Karotten (Möhren): Die auflaufende Saat darf nicht von anderen Pflanzen überdeckt werden. Hier empfiehlt sich, Radieschen als Markierung mitzusäen, wie es in der Mischkultur gemacht wird. Sie zeigen an, wo Ziehhacke und Grubber stoppen müssen. Sind die Karottenpflänzchen da, werden die Radieschen geerntet.
  5. TIPP: Brennnessel - Es ist ratsam, der Brennnessel, die ja ernährungsphysioloisch zu den wertvollsten Wildkräutern zählt, einen Platz außerhalb des Gemüsebeetes zuzuweisen: Auch kurz gehalten breitet sie – noch viel stärker als der kurzgehaltene Giersch – ihre Wurzeln aus, und wächst dort und da wieder herauf.
  6. TIPP: Beinwell, Quecke - Auch der Beinwell, dessen wohlschmeckenden Blätter in geringem Ausmaß verspeist werden dürfen, ist – wie die tiefwurzelnde Quecke - ein hartnäckiger Wurzel-Kandidat, der seine heilkräftigen Wurzeln besser woanders entfalten soll: Reißt bzw. gräbt man ihn zu spät aus, bringt jeder Wurzelrest - gleich wie bei der Quecke - eine neue Pflanze! Aus Queckenwurzeln kann man übrigens einen gesunden Tee kochen, getrocknet und gemahlen hat man das Brotmehl mit ihnen gestreckt.
Schadet Unkraut dem Gemüse?