Gründe für einen Anbau im eigenen Garten oder in Töpfen:
Erdbeeren sind nur eingeschränkt transportfähig, da sie sehr druckempfindlich und anfällig für Schimmelpilze sind.
Erdbeeren können frühestens geerntet werden, wenn sich die Frucht zu mindestens zwei Drittel gefärbt hat, in der Regel rot. Ihr voller Geschmack entwickelt sich jedoch nur, wenn sie erst voll ausgereift gepflückt wird, denn zu einer aromatischen Nachreife kommt es bei Erdbeeren nicht.
Am besten werden sie unmittelbar nach dem Pflücken verzehrt oder weiterverarbeitet.
Vollreife Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen. Sie sind reich an Flavonoiden, Folsäure, Pektin, Mineralien und Fruchtsäuren.
Kleinwüchsigere Erdbeersorten und Hängeerdbeeren eignen sich auch für sonnige Balkone.
Anbau:
- Erdbeerpflanzen brauchen einen sonnigen, windgeschützten Standort und einen tiefgründigen, humus- und nährstoffreichen, aber durchlässigen, leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
- Zwischen den Erdbeeren oder als Umrandung des Erdbeerbeetes können, wie in einer Mischkultur üblich, passende Partnerpflanzen gepflanzt werden, die mithelfen, den Boden und die Erdbeeren gesund zu halten, eventuell sogar die Schnecken irritieren:
- Zur Gesunderhaltung des Bodens tragen besonders Ringelblumen und auch Tagetes bei, wenn sie – wie auf dem Samensäckchen vermerkt - aus der Patula-Gruppe stammen, z. B. Tagetes patula nana. Als Lieblingsspeise der Spanischen Wegschnecke retten Tagetes als Köderpflanze ("Schneckenfangpflanze") vielleicht die Erdbeeren vor den Vielfressern.
- Zu den Schnecken-Köderpflanzen zählt auch die Petersilie, die ebenfalls ins Erdbeerbeet passen würde.
- Duftende Kräuter wie Kamille, Zitronenmelisse, Dill und Veilchen vermiesen den Schnecken den Erdbeerduft, füllen aber unsere Kräutervoräte für den Winter auf. Auch die Pfefferminze würde dazu zählen, wuchert allerdings sehr stark!
- Weitere Erdbeer-Partnerpflanzen, die unseren Speiseplan und unsere Gesundheit bereichern, sind: Sommerportulak, Karotten, Schmalblättrige und Breitblättrige Rucola, Zwiebel, Knoblauch, Rockenbolle, Lauch und Borretsch, der so an den Rand des Beetes gepflanzt wird, dass es von diesem bis zu 70 cm hoch werdenen Kraut nicht beschattet wird.
- Borretsch, der "Gurkenkönig", sieht mit seinen himmelblauen Augen nicht nur hübsch aus und würzt den Salat, sondern fördert auch die Fruchtentwicklung der Erdbeeren.
- Zwiebel, Knoblauch, Rockenbolle und Lauch benötigen nicht viel Platz zwischen den Beeren und helfen, den Grauschimmel von ihnen fernzuhalten.
- Erdbeerblüten sind frostempfindlich. Bei Frost vor der Kälte schützen, sonst entwickeln sich verkrüppelte Früchte!
- Erdbeeren bringen im Regelfall zwei bis drei Jahre hindurch einen guten Ertrag. Danach sollte man sich Ende Juli ein neues Beet mit Jungpflanzen, die man sich von gesunden Mutterpflanzen abgenommen hatte, anlegen.
- Der Anbau mehrerer Sorten erhöht die Fruchtbarkeit, auch bei selbstfruchbaren Sorten.
Bei den angebotenen Gartenerdbeersorten werden drei Arten unterschieden:
- Gartenerdbeere: Zu den Gartenerdbeeren zählen remontierende, die mehrmals tragen, und einmaltragende.
- Monatserdbeere bzw. Immertragende Erdbeere: Sie stammt von der Walderdbeere ab und kann nur durch Samen vermehrt werden. Die Monatserdbeere ist sehr robust und bringt bei gutem Standort von Juni bis Oktober wohlschmeckende, kleine Früchte hervor. Da sie keine Ausläufer macht, eignet sie sich besonders gut als Beeteinfassung.
- Erdbeerwiese: Stark ausläuferbildende Erdbeersorten, die aus einer Kreuzung von Monatserdbeere und Gartenerdbeere hervorgegangen sind, bilden bereits im ersten Pflanzjahr eine dichte Pflanzendecke. Ihre aromatischen Früchte sind etwas kleiner als die der Gartenerdbeere und der Ertrag ist geringer.
Jedoch hat die Erdbeerwiese, abgesehen von ihrer Pflegeleichtigkeit (im Frühjahr altes, trockenes Laub entfernen und mit 15 g/m² Hornmehl oder mit Schafwolle düngen), noch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Ihre Kulturdauer beträgt acht Jahre. Erst nach dieser Zeit sollte sie neu angelegt werden.
Küchentipps:
- Im Kühlschrank können Erdbeeren bei 6° Celsius etwa ein bis zwei Tage gelagert werden. Bei Temperaturen zwischen 0 und zwei Grad sind sie bis zu fünf Tage haltbar.
- Erdbeeren waschen, bevor ihre Stiele und Kelchblätter entfernt werden. So bleiben sie aromatischer.
- Werden sie mit Zucker bestreut, darf das erst kurz vor dem Servieren geschehen, da sie sonst zu viel Saft verlieren und weich werden.
- Erdbeeren in einer Schüssel mit einigen Einige Tropfen Balsamico-Essig geschwenkt, entfalten ihr volles Aroma.
- Erdbeermarmelade (=Erdbeerkonfitüre ;) erhält ihr frisches Rot, wenn man ein Stückchen Rhabarber mitkocht. Sie wird durch mitgekochten Vanillezucker besonders aromatisch.
- Was tun bei Erdbeerüberschuss? Erdbeerpüree, das man schnell aus frischen Erdbeeren + Zucker + Vanillezucker mixt, lässt sich, bereits dosiert, gut einfrieren und, aufgetaut, als Soße zu Eis, Pudding und anderen Süßspeisen verwenden.
- Erdbeerblätter werden zum Würzen und Dekorieren einer Maibowle verwendet. Außerdem ergeben sie eine angenehme Salat- und Kräuterbutterzutat.
- Weil Erdbeeren sehr kalorienarm sind und durch ihren Gehalt an Pektin doch Sättigung vermitteln, gelten sie – verspeist mit etwas Naturjoghurt - als „Schlankmacher“.
Zusätzlicher Gesundheitstipp:
Schieben Sie zur Zeit der Erdbeerernte öfters einen "Erdbeertag" ein!
Sie kurbeln damit Ihren Stoffwechsel an und unterstützen die entgiftenden Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz und Niere: Zusammen mit etwas gekochtem, bloßen Gemüse und gekochtem, puren Vollkornreis bzw. Gerste über den Tag verteilt 1 kg - oder etwas mehr - vollreife Erdbeeren verspeisen.
Falls Sie an Gicht oder Rheuma erkrankt sind, oder ab Übergewicht leiden, empfehlen sich fünf Erdbeertage hintereinander, eine sogenannte "5-Tage-Erdbeerkur"!