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Grüne Minze | Mentha spicata

Grüne Minze

Botanischer Name: 
Mentha spicata
andere Namen: 
Krauseminze
andere Namen: 
Spearmint
andere Namen: 
Mentha viridis
andere Namen: 
Mentha crispata
andere Namen: 
Mentha balsamea
andere Namen: 
Mentha romana
andere Namen: 
Dyósmos
Tribus:
Untertribus:
Gattung: /
Art: Mentha spicata / Grüne Minze
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!

Der Grünen Minze wird nachgesagt, dass sie das Herz beflügle und den Solarplexus stärke. Sie ist seit alters her eine duftende, würzig wohltuende Heilpflanze für den gesamten Verdauungsprozess. Auf körperlicher und seelischen Ebene.

Bereits Dioskurides beschrieb die Grüne Minze, denn die Pfefferminze, ein natürlicher Bastard der Grünen Minze, existierte in der Antike noch nicht. Er nennt sie, die Urmutter zahlreicher Minzearten – ähnlich wie sie heute in Griechenland, wo sie als  d i e  Minze immer noch als Würz-, Heil- und Duftpflanze viel verwendet wird, genannt wird - „Hedýosmon“, das Wohlriechende. Auch „Mintha“ und „Makitho“ (Mojitominze!) nennt er sie. Minzen neigten immer schon dazu, Variationen entstehen zu lassen. Neben dem Duft wird ihr wohl diese Eigenschaft den Ruf eines Aphrodisiakums eingetragen haben! Auch bei Dioskurides  : „Er (der Hedysomos = die Grüne Minze) tötet ferner die runden Würmer, reizt zum Liebesgenuss, bringt das Schlucken, den Brechreiz und die Cholera zur Ruhe, wenn zwei bis drei Reiser (Zweige) davon mit saurem Granatensaft (Granatapfelsaft) genommen werden.  Mit Graupen umgeschlagen (Anm.: Dinkel mit ungelöschtem Kalk und Sand gemörsert.) zerteilt er Abszesse; auf die Stirn gelegt lindert er Kopfschmerzen, besänftigt geschwollene und (von Milch) strotzende Brüste… der (Minzen-) Saft mit Honigmet stillt Ohrenschmerzen, den Weibern aber vor dem Beischlaf im Zäpfchen eingelegt, behindert er die Empfängnis …  Überhaupt ist er dem Magen zuträglich und eine gute Würze.“

 

Grüne Minze und ihre Varietäten zählen weltweit zu den beliebtesten Minzen, z.B. Englische Grüne Minze, Spearmint-Minze, Mojito-Minze, Türkische Minze (Naneminze),  Marokkanische Minze (Nanaminze, Hugo-Minze),  Erdbeer-, Schokolade-Minze …

  • Grüne Mine ("Krauseminze") und ihre Varietäten enthalten im Gegensatz zu Pfefferminze und Ackerminze nur wenig Menthol, sondern viel duftendes Carvon (im ätherischen Öl bis zu 60%).
     
  • Ihr ätherisches Öl ist unter den Namen "Krauseminzeöl", "Spearmint Öl", "Nanaminze Öl" und "Grüne Minze Öl" im Handel.
    • ​Anwendungen des ätherischen Öls:
      • Als Raumbeduftung wirkt es luftdesinfizierend, anregend, aber auch befreiend und stresslösend. Ideal in Erkältungszeiten, Schutz vor Burnout in Stresszeiten.
      • Wenige Tropfen des Öls direkt auf die Schläfen und auf die Innenseite der Handgelenke aufgetragen oder auf einem Taschentuch erschnüffelt, wirken auf Kopfebene entspannend, beruhigend und ordnend. Hilfreich bei Kopfschmerzen, Migräne und Nervösität!  
      • Tropfenweise eingenommen wirkt es verdauungsanregend, vor allem anregend auf die Galle und entkrampfend bei Magenkrämpfen, Magenblähungen, Darmblähungen. Kann auch indifferente Übelkeit beheben. 
    • Beim Kauf erkennt man die Gruppe der Grünen Minzen neben ihrem Aussehen und typischem Duft an dem Wort „spicata“, das Teil ihrer botanischen Bezeichnung („Spicata-Minzen“) und auf dem Etikett vermerkt ist. 

Die Namen der Grünen Minze verraten viel über ihre Eigenschaften:

 Grüne Minze“ „Mentha viridis“: Sie trägt auf grünen, vierkantigen Stängeln, deren Kanten eine feine braune Längslinie ziert, sattgrüne Blätter. Sie ergeben, besonders wenn man sie frisch verwendet, einen grünen Minztee mit wenig Menthol. Dieser milde Tee schmeckt auch Kindern gut.  Aus der Grünen Minze wird ein grün-gelbes ätherische Öl destilliert, das durch seinen äußerst geringen Gehalt an Menthol auch in der Kinderheilkunde verwendet wird.    

Krauseminze“, „Mentha crispata“: Ihre grünen Blätter sind mehr oder weniger gekraust.

Ährenminze“, „Krause Ährige Minze“, „Spearmint“, „Mentha spicata“: Die Grüne Minze zählt zur Gruppe der Ährenminzen. Die Form ihres hellvioletten Blütenstandes ähnelt einer Kornähre bzw. einem Speer (engl. spear, lat. spica)

 

Ihr Gattungsname „Minze“, lat. „Mentha“, erinnert an „Minthe“:

 

Minthe

Vor langer Zeit lebte eine wunderschöne, unschuldige Nymphe namens Minthe. Eine Fluss-Nymphe, die mit ihren Gespielinnen durch die heimatlichen Fluten tauchte, zwischen den Weiden tanzte und gerne singend und summend auf einem sonnengewärmten Stein saß, bis … ja, bis Hades, der Gott der Unterwelt, der schon damals Persephone, die holde Tochter seiner Schwester Demeter raubte und in seine Unterwelt zerrte und … naja, schlussendlich wurde sie seine Gemahlin … also, bis Hades, durch die Gewässer, die ja unterirdisch miteinander verbunden sind, auf Minthe aufmerksam gemacht, durch den Styx sich pirschte, auftauchte und sich an die ahnungslose Minthe heranmachte. - Leider ahnte seine holde Persephone umso mehr! Rasend vor Eifersucht stürzte sie sich auf die Nymphe und - zerriss sie;  gerade noch rechtzeitig. Ja   s i e,  die Unschuldige. Nicht den Hades, den untreu sein Wollenden.
Der war todtraurig: Kein Vergnügen, keine Minthe, arme Minthe. Ehemals duftende, fröhliche Minthe. – Doch, die Götter vermögen viel (nicht alles):
Wie er so sehnsuchtsvoll (reuevoll?) vor sich hinjammerte, wuchsen aus den am Fluss verstreuten Leichenteilen „seiner“ Minthe zarte Wurzeln, die einander suchten, und zarte Halme mit wunderbar duftenden Blättern und blassen Blüten sprossen empor, Richtung Hades. Minthe! Wie sich da sein Herz freute!

Irgendwie ahnten die alten Griechinnen und Griechen die Geschichte. Sie lehrten ihre Kinder, diese grüne Pflanze, mit der sie viele ihrer Speisen würzten, gut mit Wasser zu versorgen und legten fortan ihren Verstorbenen ein Büschel Minzen in den Sarg: Da steckt Lebenskraft drin! Und Hades wird durch duftende Minze gnädig gestimmt. Wer weiß schon Genaues …  

 

Grüne Minzen werden vielfältig verwendet:

 

Der Duft der Minze, der auch nach dem Trocknen erhalten bleibt, erfreut nicht nur die Götter, sondern auch den Menschen (oder umgekehrt ;)! Nicht umsonst war die Minze bis ins 14. Jhd. ein Symbol leidenschaftlicher Liebe. Geblieben ist ihr der Platz im Kräuterbüschel, das am 15. August (Marien-Feiertag) in der Kath. Kirche geweiht und zu Hause in Stall, Wohnzimmer und Schlafzimmer als Glücksbringer platziert wird. Mancherorts wird es, auch wenn es längst getrocknet ist, dem / der Verstorbenen in den Sarg gelegt. Immer noch ein schönes Zeichen!

 

Schon längst wird nicht nur aus Japanminze, sondern auch aus der Grünen Minze ätherisches Öl destilliert, mit viel Duft und wenig Menthol!  Seit den fünfziger Jahren wird in den USA damit ein Kaugummi aromatisiert, den Sie wahrscheinlich kennen. Man gab ihm den Namen der Aroma und Duft liefernden Pflanze: „Spearmint“. Sein Verkaufserfolg veranlasste weitere Süßwarenhersteller, Kosmetik- und Putzmittelindustrie Produkte mit dem Öl der Grünen Minze zu versetzen. Leider meistens nicht mit naturreinem.

  • Das ätherische Öl der Grünen Minze bei Spannungskopfschmerz, Verkühlung und zur allgemeinen Regeneration auf den Schläfen und unterhalb des Kehlkopfes auftragen.
  • Es vertreibt (vorübergehend) die Müdigkeit, die sich beim Autofahren einstellen kann.
  • Bei Kleinkindern nicht in der Nähe der Nase anwenden.
  • Wellness: Grüne-Minze-Öl zusammen mit etwas Sahne oder Milch zum Badewasser geben.

 

Eine Bereicherung sind Minzen auch für die Blumenvase. Nebenbei halten sie den gesamten Wiesenblumenstrauß länger frisch.

 

Da der Duft getrockneter Minzen beim Räuchern gut „rüberkommt“, wird die Grüne Minze auch dazu gerne verwendet.

 

In Speisen und Getränken machen sich Grüne Minzen und ihre Abkömmlinge neben ihrem charakteristischen Duft durch ihren würzig-aromatischen, leicht kümmeligen Geschmack bemerkbar. Sie sind in der griechischen, türkischen, arabischen Küche, für den Lammbraten, die Minzsauce und Erbsengerichte der englischen Küche – und für die österreichischen  Kärntner Kasnudeln - unabkömmlich! Die Minzen werden dafür am liebsten frisch verwendet.

Grüne Minzen ergeben einen wunderbaren Haustee zur psychischen Entspannung und Erholung! Der daraus gebrühte intensivere Arzneitee hilft gegen verkrampfte Verdauung und bei Appetitlosigkeit. Jede Grüne Minze kann für die Zubereitung des bekannten Marokkanischen Tees verwendet werden.

 

Pflanztipps:

Minzen sind gesunde Pflanzen mit wenigen Vorlieben, auf deren Erfüllung sie aber beharren!

  • Bis auf die Poleiminze mögen alle Minzen keine Mittagssonne.
  • Sie lieben einen feuchten, humosen Boden. Werden sie ständig zu trocken gehalten, droht Spinnmilbenbefall.
  • Vor dem Neuaustrieb vertragen sie etwas Kompost. Werden sie zu stark gedüngt, ist die Gefahr von Mehltau groß.
  • Minzen sind sehr vital. Manche vermehren sich durch Samen, alle vermehren sich über ihre Wurzelausläufer oberhalb und unterhalb der Erde! Deshalb in eine Gartenecke pflanzen, wo sie sich austoben können.
    Dazu ein Vorschlag eines Minze-Spezialisten: „…Einen Duftpfad anlegen, indem Sie möglichst viele verschiedenen Minzen beiderseits eines schmalen Weges pflanzen.“ Am besten so, dass ihnen der Rasenmäher Einhalt gebieten kann ;)
    Oder man versenkt sie, in große Plastiktöpfe mit Abzugsloch gepflanzt, in die Erde. In frei stehenden Töpfen sind Minzen nur bedingt winterhart.
  • Bei Balkonhaltung Gefäße mit Wasserbevorratung verwenden oder fleißig gießen, Winterschutz um den Topf herum geben und einige Fichtenzweige o. ä. auf den Topf legen.

 

Eine kleine Auswahl an Minzen:

  1. Mentholreiche Minzen: AckerminzeJapanische AckerminzePfefferminzeThüringer Minze, Wasserminze
  2. Mentholarme Minzen: Grüne MinzeMarokkanische MinzeTürkische MinzeApfelminzeMojitominzeKärntner Minze, Orangenminze, Kölnischwasser-Minze, Erdbeerminze, Schokoladenminze, RossminzePoleiminze
  3. "Andere Minzen"
    Neben den echten Minzen (ihr botanischer Name beginnt mit „ Mentha …“), gibt es noch andere ungiftige, duftende Heilpflanzen, die als „Minze“ bezeichnet werden, aber im botanischen Sinne keine sind. Sie gehören zu anderen Gattungen: MinzverbeneBergminzeFrauenminzeKatzenminze.
Essbare Pflanzenteile:
alle oberirdischen Teile
Geschmack:
herzhaft kümmelig
Geschmack:
süß balsamig
Geschmack:
herb fruchtig
Sättigungswert:
Gering
Aussehen

Blütenfarbe

  • rosa
    rosa

Form der einzelnen Blüte

  • Lippenblüte

Blütenstand

  • Scheinähre

Wuchshöhe

  • bis 0,8 m

Blütenduft

  • angenehm

Blattansatz am Stängel

  • sitzend

Stängel

  • aufrecht verzweigt
  • kantig
  • mit Ausläufern

Unterirdische Pflanzenteile

  • Flachwurzler
  • bildet Ausläufer

Blattadern

  • fiedernervig

Frucht

  • Klausenfrucht

Blattform

  • eilanzettlich / lanzenförmig

Konsistenz des Blattes

  • krautig

Blattrand

  • gesägt
Kultivierung
Gesundheit
Wirkung
Anwendungsgebiete
Wann Grüne Minze pflanzen oder säen?
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