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Marille | Prunus armeniaca

Marille

Botanischer Name: 
Prunus armeniaca
andere Namen: 
Aprikose
Die Kerne sind giftig!

Sie enthalten reichlich Amygdalin.

Ordnung: /
Unterfamilie:
Gattung:
Art: Prunus armeniaca / Marille
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: NEIN!
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Bild 1: Für die Marille / Aprikose typisch ist ihre orangegelbe, sonnenseitig karminrote Schale, die umso mehr Carotin beinhaltet, je farbintensiver sie ist!
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    Das letzte Marillenblatt in der Herbststonne.

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    Schattenspiel

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    Der Marillenbaum ist auch Nahrungspflanze für den Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae). Im Foto ein Männchen.

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    Marillenbäume in der Wachau, Ö.

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    Alter Marillenbaum in der Wachau

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    Das Foto zeigt einen Jungtrieb, der für den Kronenaufbau nicht benötigt und deshalb pinziert werden wird. Dabei wird er auf 6 Blätter eingekürzt.

"Marillen" nennen die Österreicher und ihre Nachbarn, die Bayern und Südtiroler, diese samtig weichen, gelborangen Früchte, die, ausgereift am Baum, ein unvergleichliches Aroma entwickeln: duftend süß mit leichter Säure. Durch Kochen verstärkt es sich zusätzlich und parfümiert die Lieblingsmarmelade der Alpenregion, die Marillenmarmelade. Hm? - ? Ach, ne, "Aprikosenkonfitüre" meint ihr damit, wundert sich der Rest der deutschen Welt. Also, lautmalerisch passt Marille schon besser zu dieser runden, miegeligen Frucht als das harte Aprikose, gell!?  Na ja. - - Bei der Bezeichnung des Geschmacks des sämigen, fruchtig-süßen Brotaufstrichs derselben, vielleicht unbewusst unterstützt von seiner optimistischen Farbe, trifft man sich wieder: "Wunderbar!" 

 

Reife Marillen / Aprikosen vom eigenen Baum zu ernten, ist der Wunsch vieler GartenbesitzerInnen, um dieses Wunder handgreiflich und gustatorisch voll genießen zu können! Und dieser Kreis der Wünschenden vergrößert sich: Neuerdings genügt anscheinend bereits ein sonniger Balkon oder eine Terrasse, um sich diesen Wunsch erfüllen zu können, denn es werden schmale, bis 250 cm hoch wachsende Säulenaprikosen (Zwergobstbäumchen) angeboten.

 

 

ÜBER DEN STANDORT VON  MARILLENBÄUMEN  /  APRIKOSENBÄUMEN

 

Nur in warmen Gebieten mit wenig Niederschlägen gedeihen Marillen / Aprikosen auch freistehend ohne Krankheiten. Beispielsweise in der österreichischen Wachau, im italienischen Vinschgau, in Ungarn, Südeuropa, in der Türkei, in Armenien (ihr ursprüngliches Heimatland, dessen Nationalfrucht sie ist und dessen Namen sie auch trägt, botanisch Prunus armeniaca) und im Hunzatal der legendären Hunzukucs

 

In der Regel werden Marillenbäume / Aprikosenbäume als ostseitiges oder westseitiges Wandspalier gezogen, damit sie nicht zu viel Wasser abbekommen. Sie lieben nämlich trockene Blätter und einen durchlässigen, eher trockene Boden, Lösssand bevorzugt. So bleiben sie gesund und Pilzkrankheiten sind kein Thema. - Ein südseitiges Wandspalier erweist sich für Marillen / Aprikosen unter Umständen als problematisch: Die Spätwintersonne heizt untertags die Zweige auf, sie kommen in Saft und erfrieren nächtens.

 

WIE WIRD EIN WANDSPALIER GEBAUT?

 

Ein Wandspalier kann auf unterschiedliche Arten errichtet werden, wobei sich die unterste Anheftmöglichkeit immer nach der Stammhöhe der ausgewählten Baumform richtet:

  • Wird eine Marille / Aprikose  als schwachwüchsiger Spalierbaum an eine kleine Wand gepflanzt, z.B. an die Wand eines Gartenhauses oder einer Garage, genügt es, im Bereich stärkerer Äste Haken in die Wand zu dübeln und die Äste daran festzubinden. 

  • Als Alternative bietet sich eine Anheftmöglichkeit aus waagrecht gespannten Drähte, die untereinander im Abstand von 40 cm und wegen einer zügigen Belüftung und leichteren Anheftung des Spalierbaumes in einem Wandabstand von 10 cm angebracht werden. 

  • Besonders praktisch und schön lassen sich Marillen als "Schräge Palmette" an einem Wandspalier aus Holz ziehen!

    So wird ein WANDSPALIER AUS HOLZ errichtet:
    Auch ein Wandspalier aus Holz sollte 10 cm vor der Wand zu liegen kommen.
    Es wird aus senkrechten und waagrechten Holzlatten errichtet, am besten aus wetterbeständigem Holz wie Lärche, Edelkastanie oder Robinienholz . Um haltbar zu bleiben, müssen die genannten Holzarten weder mit Leinöl imprägniert noch lackiert werden.

    Der Querschnitt der Latten sollte, je nach geplanter Größe des Spaliers, 25 x 25 mm bis 30 x 30 mm betragen. 

    • Zuerst werden die Längslatten, die alle 100 cm mit einem 7 cm dicken Holzklötzchen unterlegt werden, an die Wand gedübelt. Der Abstand zu Wand ermöglicht eine gute Belüftung von allen Seiten mit rascher Abtrocknung der Blätter des Spalierbaumes, was seiner Gesundheit sehr zuträglich ist! Außerdem erleichtert er das Befestigen der Äste. 

    • Auf die Längslatten werden dann im gleichmäßigen Abstand von 40 cm die Querlatten genagelt.

 

WELCHES BINDEMATERIAL EIGNET SICH ?
Dickere Bindeschüre aus Hanf- oder Kokosfasern, elastisches Schlauchband aus PVC, Bindeweide
 

 

ÜBER DAS SCHNEIDEN VON MARILLENBÄUMEN / APRIKOSENBÄUMEN 

 

Wie bei anderen Steinobstarten auch wird bei Marillenbäumen / Aprikosenbäumen der SOMMERSCHNITT als Hauptschnitt durchgeführt. Geschnitten wird im Zeitraum vom Spätsommerbeginn bis einschließlich Frühherbst (zweite Augusthälfte bis Mitte September). Die Schnittwunden verheilen in dieser Zeit gut und die Bäume sind weniger anfällig für Bakterien- und Pilzbefall.
In Gebieten ohne Spätfröste kann auch ein Frühjahrsschnitttermin vor der Marillenblüte wahrgenommen werden. Die Vorgangsweise bleibt die gleiche.

 

Es ist ein jährlicher, aber zurückhaltender Rückschnitt wichtig, denn große Schnittwunden, die selten geschnittenen Bäumen zugefügt werden müssen, vertragen Marillenbäume / Aprikosenbäume sehr schlecht. Es kommt zum Gummifluss, der Bakterienerkrankungen der Bäume fördert. Schnittwunden, die größer als eine Zwei-Euro-Münze sind, werden deshalb vorbeugend mit einem Wundverschlussmittel verstrichen.

 

Mit dem nötigen Interesse kann man ohne Weiteres seinen Baum selbst schneiden! Er eignet sich bestens für ein Learning by Doing! Dazu bemüht man sich um ein „Baumschnitt-Basiswissen“, das man sich durch Beobachten und Baumschnitt-Kurse aneignet und hier auf WILDFIND wiederholt und vertieft. Dabei sollte man auch bedenken, dass mehrere Weg zum Ziel führen können, in unserem Fall, zu einem gesunden und ertragreichen Obstbaum. 

 

 

MARILLENBAUM / APRIKOSENBAUM VERMEHREN

 

Falls auch Sie aus einem Marillenkern / Aprikosenkern einen Baum wachsen lassen möchten, finden Sie hier die passenden Informationen dazu!

 

 

 

MARILLEN / APRIKOSEN IN DER KÜCHE

 

Marillen zählen zwar zu den nachreifenden Früchten, doch nur durch eine Vollreife am Baum entwickeln sie ihr volles Aroma! Sie sind dann jedoch zwar angenehm weich, aber schlecht transportfähig und nicht mehr lange lagerfähig. Das sind die Gründe, warum man selten wirklich aromatische Marillen zu kaufen bekommt und sich viele einen Marillenbaum zum Selberernten wünschen oder im Juli in "Marillengegenden" beim Ab Hof Verkauf zugreifen.

  • Achtung! Neue, ausländische Sorten, welche oft angepriesen werden, tragen schöne Früchte, die zudem sehr lange halten. Der Geschmack jedoch kann mit jenem altbewährter Sorten nicht mithalten! Das macht sich nicht nur beim Frischverzehr, sondern auch bei der Marmelade oder beim Schnaps bemerkbar.

Lagerung: Marillen / Aprikosen möchten, bis sie verarbeitet werden, kühl, aber nicht kalt gelagert werden. Sie würden an Aroma verlieren!

 

Aus dem Fruchtfleisch entstehen Speisen des Alltags und gehortete Lagerschätze für die kommende Herbst- und Winterzeit: 

Sie werden sehr gerne als Frischfrucht pur oder in Smoothies, Obstsalaten und Topfen(Quark)cremes verspeist.

Der große Rest wird auf vielfältige Arten weiterverarbeitet.

Verarbeitet wird 

  • das Fruchtfleisch samt weicher Schale, um in den Genuss der Mineralstoffe (Eisen, Kalium, Kupfer) und Vitamine zu kommen. Es weist in der Vollreife einen besonders hohen Gehalt an Carotinoiden - wie Pro-Vitamin A und Lycopin - auf, dann folgen Vitamine aus der B-Gruppe, Folsäure und Vitamin C. 

Es entstehen daraus Kuchen, Kleingebäck, Obstknödel, Strudel, Obstlaibchen, Kompott, Röster, Mus, Eis, Marmelade (lässt sich wunderbar einfach kochen),  Chutneys, Saucen, Marillen in Weingelee, Liköre, Schnäpse (Achtung: Sind im Verkauf öfters "naturidentisch" aromatisiert.)

Im Anhang des Artikels finden Sie eine Reihe köstlicher Rezepte mit Marillen / Aprikosen!
 

Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Essbare Pflanzenteile:
Fruchtfleisch
Geschmack:
süß duftend
Sättigungswert:
Gut
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Befruchtung
  • Fremdbefruchtung (Insekten)
Vermehrung
  • Pfropfung
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Braucht wenig Wasser.
Bevorzugte Erde
  • lehmig
  • sandig
  • tiefgründig
  • leicht kalkhaltig
  • durchlässig
Zehrer
  • Schwachzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Pflegeanforderungen
  • braucht Pflege
Sorten
'Aprikose Luizet'
'Aprikose von Nancy'
'Bergeron'

Ein robuster, starkwachsender und sehr fruchtbarer Baum mit später Blüte und später Fruchtreife (ab Mitte August). Die großen, festen, orangen Früchte sind sonnseits gerötet und schmecken vollreif geerntet saftig und sehr aromatisch. Das Marillenaroma wird durch Kochen noch verstärkt. Durch die hohe Gelierkraft eignet sie sich ebenfalls wie die Ungarische Beste sehr gut zur Marmeladenherstellung. Ebenfalls für die Schnapsbrennerei bestens geeignet.

'Große Kremser Marille'
'Kuresia'
'Mino'
'Säulen-Aprikose Golden Sun'
'Ungarische Beste'

Mittelstark wachsender, frostharter, gesunder, sehr fruchtbarer Baum mit kleiner Krone. Für durchlässige, leicht sandige Böden. Selbstfruchtbar mit mittelspäter, langer Blütezeit. Die gut steinlösenden, mittelgroßen, rundlichen Früchte mit rötlicher Wange reifen in Abständen ab Ende Juli. Sie schmecken in der Vollreife aromatisch süßsäuerlich und punkten gekocht mit hoher Gelierfähigkeit und einem tollen Marillenaroma. Bestens für die Schnapsbrennerei geeignet.

Gesundheit
Wann Marille pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Erstfrühling / April

Jungpflanzen setzen Wurzelnackte. Ballenpflanzen können saisonunabhängig gesetzt werden.

Frühsommer / Anfang Juni bis dritte Juni Woche

Jungtriebe schneiden
Je nach jährlichem Entwicklungsstand wird Ende Juni, anfangs Juli der Pinzierschnitt der Jungtriebe durchgeführt. Wie viel man "wegzwickt", steht h i e r .

Hochsommer / dritte Juni Woche bis Anfang August

Jungtriebe schneiden
Je nach jährlichem Entwicklungsstand wird Ende Juni, anfangs Juli der Pinzierschnitt der Jungtriebe durchgeführt. Wie viel man "wegzwickt", steht h i e r .
Hochsommer
Juli
  • Früchte, süß duftend, Nährwert: Gut